Markt & Trends

E-Motorräder verkaufen: Wertentwicklung, Akku und Verkaufstipps

10 Min. Lesezeit
E-Motorräder 2025/2026: Wertentwicklung & Verkauf

Die Elektro-Revolution auf zwei Rädern: Was 2025 und 2026 bringt

Die Elektromobilität hat längst auch die Motorradwelt erreicht. Was vor wenigen Jahren noch als Nischenprodukt für Technik-Enthusiasten galt, entwickelt sich zunehmend zum ernsthaften Marktsegment. Doch wie sieht es mit der Wertentwicklung aus? Lohnt sich der Umstieg auf ein E-Motorrad auch aus wirtschaftlicher Sicht? Und was passiert, wenn du dein Elektro-Bike verkaufen möchtest?

In diesem umfassenden Ratgeber beleuchten wir alle relevanten Aspekte rund um E-Motorräder in 2025 und 2026 – von der Anschaffung über den laufenden Unterhalt bis hin zum späteren Wiederverkauf.

Der E-Motorrad-Markt 2025: Aktuelle Entwicklungen

Der Markt für elektrische Motorräder hat in den letzten Jahren eine bemerkenswerte Entwicklung durchlaufen. Etablierte Hersteller wie BMW, Harley-Davidson und KTM haben ihre Elektro-Portfolios erweitert, während Spezialisten wie Zero Motorcycles und Energica ihre Technologie kontinuierlich verbessern. Gleichzeitig drängen neue Anbieter aus Asien mit preisgünstigen Alternativen auf den Markt.

Die Zulassungszahlen sprechen eine deutliche Sprache: In Deutschland wurden 2024 über 15.000 elektrische Motorräder und Roller zugelassen – ein Plus von 35 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Für 2025 erwarten Experten ein weiteres Wachstum, auch wenn der Marktanteil im Vergleich zu Verbrennern noch überschaubar bleibt.

Was die Kaufentscheidung für viele potenzielle Käufer nach wie vor erschwert, ist die Unsicherheit bezüglich der Wertentwicklung. Während bei Verbrennungsmotorrädern jahrzehntelange Erfahrungswerte vorliegen, fehlen bei Elektrofahrzeugen vergleichbare Daten.

Die wichtigsten E-Motorrad-Kategorien

Der Markt lässt sich grob in drei Kategorien unterteilen, die sich stark in Preis und Zielgruppe unterscheiden:

  • Premium-Segment (ab 15.000 €): Hier finden sich Modelle wie die Harley-Davidson LiveWire, Energica-Modelle oder die BMW CE 04. Diese Fahrzeuge bieten modernste Technologie, hohe Reichweiten und Premium-Ausstattung.

  • Mittleres Segment (8.000-15.000 €): Zero Motorcycles dominiert diesen Bereich mit Modellen wie der SR/F oder der DSR. Auch europäische Anbieter wie Super SOCO sind hier vertreten.

  • Einstiegssegment (unter 8.000 €): Kleinere Elektro-Motorräder und Roller, oft aus asiatischer Produktion. Geeignet für den Stadtverkehr und Kurzstrecken.

Wertentwicklung: Wie stabil sind E-Motorräder?

Die Frage nach der Wertentwicklung ist komplex, da mehrere Faktoren eine Rolle spielen. Anders als bei Verbrennern, wo Motor und Getriebe die Hauptverschleißkomponenten darstellen, ist bei E-Motorrädern der Akku der entscheidende Faktor.

Der Akku macht etwa 30-40% des Fahrzeugwertes eines E-Motorrads aus. Seine Kondition bestimmt maßgeblich den Wiederverkaufswert.

Die gute Nachricht: Moderne Lithium-Ionen-Akkus sind langlebiger als viele befürchten. Die meisten Hersteller garantieren eine Kapazität von mindestens 70-80 Prozent nach acht Jahren oder einer bestimmten Kilometerleistung. In der Praxis zeigen viele Akkus auch nach dieser Zeit noch deutlich bessere Werte.

Wertverlust im Vergleich

FahrzeugtypJahr 1Jahr 3Jahr 5
E-Motorrad (Premium)-18%-35%-48%
E-Motorrad (Mittel)-22%-42%-55%
Verbrenner (Premium)-15%-32%-45%
Verbrenner (Mittel)-18%-38%-50%

Die Zahlen zeigen: Der Wertverlust von E-Motorrädern ist etwas höher als bei vergleichbaren Verbrennern, der Unterschied ist jedoch geringer als oft angenommen. Besonders im Premium-Segment stabilisieren sich die Preise zunehmend, da die Nachfrage steigt und das Vertrauen in die Technologie wächst. Welche wertstabilen Motorradmodelle es 2025 gibt, erfährst du in unserem Vergleich.

Unterhaltskosten: Wo E-Motorräder punkten

Bei den laufenden Kosten können E-Motorräder ihre Stärken ausspielen. Der Elektromotor ist konstruktionsbedingt wartungsarm: Kein Ölwechsel, keine Zündkerzen, kein Kettenantrieb in vielen Fällen. Das reduziert die Wartungskosten erheblich.

Die Energiekosten fallen ebenfalls niedriger aus. Bei einem Strompreis von 30 Cent pro Kilowattstunde und einem Verbrauch von etwa 7 kWh pro 100 Kilometer kostet die Fahrt etwa 2,10 Euro. Ein vergleichbarer Verbrenner mit einem Verbrauch von 5 Litern Super verursacht bei einem Literpreis von 1,70 Euro Kosten von 8,50 Euro – mehr als das Vierfache.

Kostenvergleich über 5 Jahre (15.000 km/Jahr)

KostenfaktorE-MotorradVerbrenner
Energie/Kraftstoff1.575 €6.375 €
Wartung750 €2.500 €
Versicherung2.500 €2.200 €
Steuer0 €350 €
Gesamt4.825 €11.425 €

Die Ersparnis von über 6.000 Euro in fünf Jahren kann einen höheren Wertverlust durchaus kompensieren. Allerdings sind die Zahlen idealisiert – wer häufig an öffentlichen Ladesäulen lädt, zahlt oft deutlich mehr als 30 Cent pro Kilowattstunde.

Reichweite und Alltagstauglichkeit 2025

Das Reichweiten-Argument, das lange gegen E-Motorräder sprach, verliert zunehmend an Gewicht. Aktuelle Modelle im mittleren und oberen Segment erreichen reale Reichweiten von 150 bis 300 Kilometern – abhängig von Fahrweise, Streckenprofil und Temperatur.

Für den Alltag – Pendeln, Stadtverkehr, Wochenendausflüge – reicht das in den meisten Fällen aus. Die größte Einschränkung besteht nach wie vor bei langen Touren, da das Ladenetzwerk für Motorräder noch nicht flächendeckend ausgebaut ist und Ladezeiten je nach Akku und Ladeinfrastruktur zwischen 30 Minuten und mehreren Stunden betragen können.

Technologische Entwicklung 2025/2026

Die Hersteller arbeiten intensiv an Verbesserungen. Für 2025 und 2026 sind folgende Entwicklungen zu erwarten:

  • Höhere Energiedichten bei Akkus führen zu mehr Reichweite bei gleichem Gewicht
  • Schnellladefähigkeit wird zum Standard im mittleren und Premium-Segment
  • Solid-State-Batterien könnten ab 2026 in ersten Serienmodellen erscheinen
  • Preise für Einstiegsmodelle werden weiter sinken

Diese Entwicklungen werden sich positiv auf die Wertentwicklung bestehender Modelle auswirken, da die Grundtechnologie ausgereifter und damit vertrauenswürdiger wird.

E-Motorrad verkaufen: Besonderheiten beachten

Wenn du dein E-Motorrad verkaufen möchtest, gibt es einige Besonderheiten zu beachten, die sich von Verbrennern unterscheiden. Der wichtigste Faktor ist der Akku-Zustand. Potenzielle Käufer werden gezielt danach fragen, und du solltest entsprechende Informationen bereithalten.

Viele Hersteller bieten mittlerweile Akku-Gesundheitszertifikate oder ermöglichen das Auslesen des State of Health (SOH) über die Fahrzeugelektronik. Ein dokumentierter Akku-Zustand von 90 Prozent oder mehr ist ein starkes Verkaufsargument und rechtfertigt einen höheren Preis.

Checkliste für den E-Motorrad-Verkauf

  • Akku-Gesundheitsbericht (SOH) erstellen lassen
  • Ladezyklen dokumentieren (falls verfügbar)
  • Servicehistorie zusammenstellen
  • Software-Updates durchführen
  • Ladekabel und Zubehör vollständig bereithalten
  • Bei Leasing-Akkus: Vertragssituation klären

Bei MotoBuy werden auch E-Motorräder professionell bewertet. Unsere Experten kennen die Besonderheiten des Elektro-Segments und berücksichtigen alle relevanten Faktoren bei der Preisfindung. Einen Vergleich der verschiedenen Verkaufswege findest du in unserem Blog.

Lohnt sich der Umstieg? Eine ehrliche Bilanz

Ob sich der Umstieg auf ein E-Motorrad lohnt, hängt von deinem individuellen Nutzungsprofil ab. Wenn du hauptsächlich in der Stadt und auf Kurzstrecken unterwegs bist, regelmäßig zu Hause laden kannst und Wert auf niedrige Unterhaltskosten legst, ist ein E-Motorrad eine attraktive Option.

Für Vielfahrer, Tourenfans oder Menschen ohne eigene Lademöglichkeit bleibt der Verbrenner vorerst die pragmatischere Wahl. Die Technologie entwickelt sich jedoch rasant weiter, und was heute noch eine Einschränkung darstellt, kann in zwei bis drei Jahren überholt sein.

Die Frage ist nicht mehr ob, sondern wann E-Motorräder den Massenmarkt erreichen. Frühe Adopter profitieren von Förderungen und gewinnen wertvolle Erfahrung mit der Technologie.

Ausblick 2026 und darüber hinaus

Der Markt für E-Motorräder steht erst am Anfang seiner Entwicklung. Die kommenden Jahre werden entscheidend sein: Mehr Modellvielfalt, bessere Infrastruktur und sinkende Preise werden die Akzeptanz weiter steigern.

Für die Wertentwicklung bedeutet das: Modelle etablierter Hersteller mit guter Akku-Garantie werden ihre Preise besser halten als Billigimporte oder Modelle von Herstellern mit unsicherer Zukunft. Wer heute ein E-Motorrad kauft, sollte nicht nur auf den Preis schauen, sondern auch auf Faktoren wie Ersatzteilversorgung, Service-Netzwerk und Herstellerstabilität.


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